Ausverkauf

Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen. Bezeichnend sind zwei Beiträge im empfehlenswerten Online-Schachmagazin vom Bodensee (hier und hier).

Auch ich finde es absolut bedauernswert, dass Olympiaden mittlerweile im Armageddon am Frauenbrett ausgeblitzt werden, und man sich anschauen muss, wie eine Spielern mit einem Bauern mehr ein Hilfsmatt konstruiert.

Armenien scheidet aus, weil die Internetverbindung abbricht.

Während ich diesen Beitrag schreibe, ist gerade die Verbindung von Team India zusammengebrochen, und keiner weiß, wie es nun weitergehen soll.

Die Frage ist jedoch, ob Schach nicht ohnehin bereits einen massiven Abstieg zu verzeichnen hat. Was ist denn mit den ganzen auswendig gelernten Computervarianten? Was ist mit den vielen forcierten Remisvarianten? Fischer hat man für verrückt erklärt, weil davon überzeugt war, von den Russen betrogen worden zu sein. Wie ist es ist mit den Sekundanten, die auffällig oft gegen ihren Arbeitgeber verlieren? Das wirkt auch nicht gerade integer.

Schach ist wie Kunst. Früher gab es Qualitätsmaßstäbe, heute nicht mehr. Es macht immer noch Spaß, und darauf kommt es an.

 
Nachtrag: Nun haben sie Russland und Indien die Goldmedallie geschenkt. Absurder geht es wohl nicht.